- Staupe
- Stau|pe1 〈f. 19〉 durch ein Virus hervorgerufene Seuche der Hunde, Füchse, Katzen u. Frettchen (Hunde\Staupe) [<nndrl. stuip „Krampf, Grille, Laune“ <mndrl. stuype „Zuckung, Schüttelanfall“]————————Stau|pe2 〈f. 19; MA〉1. Züchtigung2. Schandpfahl, Pfahl, an dem der Verbrecher zum Auspeitschen gefesselt wird[wahrscheinl. <polab. staup „Altar, Opferpfosten, -säule“ <*stulpu „Pfosten, Säule“ <altslaw. *stlupu]
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Stau|pe, die; -, -n [aus dem Md.; vgl. mniederl. stuype = krampfartiger Anfall]:(durch einen Virus hervorgerufene) Tier-, bes. Hundekrankheit.* * *
IStaupe[von mittelniederdeutsch stupe »Pfahl«], Stäupen, Stauchen, ursprünglich eine Prügelstrafe, bei der der Verurteilte an einen Pfahl (Staupsäule, Pranger) gebunden wurde; später allgemein: öffentliche Züchtigung mit Ruten (Staupbesen). Die Strafe war als Leibesstrafe schon im Altertum bekannt. Der Begriff tauchte erst im 13. Jahrhundert auf und verbreitete sich in ganz Deutschland.IIStaupe[zu mittelniederdeutsch stuype »Krampf«], früher häufige, durch regelmäßige Impfungen seltener gewordene, sehr ansteckende Viruskrankheit v. a. der Hunde (Hunde- Staupe, Hundepest, Hundeseuche) und der Marder (besonders in Pelztierfarmen); wird durch das RNA-Virus der Paramyxoviridae verursacht und durch bakterielle Sekundärinfektionen kompliziert. Besonders gefährdet sind junge Hunde (oder alte Hunde mit nachlassender Immunität). Die Übertragung erfolgt durch Ausscheidungen infizierter Tiere und Zwischenträger. Drei bis sieben Tage nach der Ansteckung entwickeln sich rasch vorübergehende fieberhafte Störungen mit Nasen- und Augenausfluss, Schluck- und Atembeschwerden, Durchfall und Erbrechen. Nach scheinbarer Gesundung können nervöse Erscheinungen (Krämpfe, Lähmungen) und Organerkrankungen (z. B. Lungen-, Darm- oder Augenstaupe) auftreten. Die Behandlung erfolgt mit Serum.* * *
1Stau|pe, die; -, -n [aus dem Md.; vgl. mniederl. stuype = krampfartiger Anfall]: (durch einen Virus hervorgerufene) Tier-, bes. Hundekrankheit.————————
Universal-Lexikon. 2012.